vogelmenschen

...ein Schnabel kann nicht lächeln

-Diese Werkreihe ist inspiriert aus dem Pandemiealltag. Überall sind die Menschen mit Masken unterwegs, sie sehen aus wie Vögel – Vogelmenschen.

Die altägyptischen Götter Horus und Ra sind die be-kanntesten Mischwesen aus Mensch und Vogel, aber in fast jeder Kultur und Epoche der Menschheits-geschichte lassen sie sich finden, von den Gemälden Hieronymus Boschs um 1500, bis zu den Ureinwohnern Nordamerikas, die glaubten, ein ein Vogelmensch hole die Seelen der Toten ab.
Charakteristisch für diese Wesen ist, dass sie eine Schwelle markieren. Oft die zwischen Leben und Tod, aber auch zwischen Mensch und Tier oder zum Erwachsenwerden. Sie sind oft nicht greifbar, weil sich ihre tierische Mimik nicht lesen lässt wie die eines Menschen. Sie stehen für etwas außerhalb der erfahrbaren Lebenswelt, sind weder Mensch noch Tier, sondern etwas Drittes. Der Vogelmensch steht für menschlich universelle Wahrnehmungen und Erfah-rungen.

 

Gloria Keller