gloria keller
Malerei, Zeichnung, Objekte, Installation
-In meinen Bildern erzähle ich Geschichten von Frauen – vielschichtige, leise und laute Geschichten. Sie handeln von der Suche nach dem wahren Selbst, nach einer weiblichen Identität, die weder von alten noch von neuen Rollenbildern gefangen gehalten wird. Es ist ein Aufbegehren, ein stilles Ringen um Freiheit, das in jeder Pinselspur spürbar wird.
Doch meine Bildwelt ist kein klares Spiegelbild, sondern eher ein flüchtiger Schatten, ein Echo. Sie spricht in Symbolen, in Andeutungen, die Raum lassen für eigene Gedanken, für persönliche Assoziationen. Jedes Werk ist ein eingefangener Moment, eine Momentaufnahme, in der Realität und Traum miteinander verschwimmen. Surreale Fragmente und verfremdete Formen durchbrechen das Gewohnte, als würden sie aus einer anderen Ebene in die Gegenwart hineinragen.
Meine Farben erzählen dabei ihre eigene Geschichte – laut, intensiv, manchmal aufwühlend. Der Pinselstrich ist expressiv, kraftvoll, oft spontan. Der Hintergrund meiner Werke entsteht in einer Art wilden Tanzes: mit Spachteln, Besen, Bürsten, direkt am Boden. Aus diesem rohen, abstrakten Geflecht wächst das Figurative hervor. Es formt sich, tritt hervor und verschmilzt doch mit dem Untergrund.
So entsteht ein Spiel zwischen Vordergrund und Hintergrund, zwischen Klarheit und Andeutung, zwischen Abstraktem und Ge-genständlichem. In diesem Spannungsfeld verdichten sich meine Bilder zu einer neuen Wirklichkeit – einer, die nicht eindeutig ist, sondern voller Möglichkeiten.
@work